Jüngst sorgte die ARD-Kindersendung „Wissen macht Ah!“, die beim WDR produziert wird, in dem Zusammenhang für Diskussionen. In der Sendung lief ein Beitrag zur gendergerechten Sprache, das sorgte für Gesprächsstoff in den sozialen Medien. Ein Twitter-Nutzer kommentierte: „Vor wenigen Wochen erklärte der Programmchef des WDR, Schönenborn, künftig aufs Gendern im Programm zu verzichten. Jetzt kommt es sogar noch dicker.“
Aber nicht nur der TV-Sender löst Diskussionen aus, auch der Radiosender WDR 2 hat bei seinen Hörerinnen und Hören für Kritik gesorgt – allerdings nicht aufgrund von gendergerechter Sprache, sondern weil der WDR 2 anfing, seine Hörerschaft zu duzen.
Das Thema Gendern polarisiert: Vor allem die Frage, ob im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gegendert werden soll oder nicht, wird immer wieder heiß diskutiert. Der WDR hatte zuletzt eine Gender-Umfrage gestartet – Ergebnis: Viele Zuschauer lehnen den sogenannten „Gender-Gap“, also die Sprechpause innerhalb von Wörtern, ab. Gegendert wird dennoch weiterhin in manchen Sendungen beim WDR. CDU-Politiker und Rundfunkratsmitglied Gregor Golland machte nun sehr deutlich klar, wie er zum Thema steht. „Gendern ist nichts anderes als zwanghafte ideologische Umerziehung im Kopf“, so Gregor Golland gegenüber 24RHEIN.
Politiker über Gendern beim WDR: „Verunstaltet unsere schöne Sprache“
Und weiter: „Es entspricht nicht der deutschen Rechtschreibung und verunstaltet unsere schöne Sprache. Außerdem gehört es nicht zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, so der Abgeordnete des NRW-Landtags.
WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn hatte zuletzt die Empfehlung ausgesprochen, auf das Gendern zu verzichten. „Sprache ist ja etwas ganz Persönliches und wir wollen so sprechen wie unser Publikum. Und wenn wir feststellen, dass diese Sprechlücke abgelehnt wird, dann empfehlen wir auch, darauf zu verzichten.“ Gegendert wird aber dennoch weiterhin: „Einzelne Redaktionen können sich aber in Einzelfällen für dessen Nutzung entscheiden, wenn die Form beim Publikum eines speziellen Angebots überwiegend vertraut und gebräuchlich ist, z.B. bei einem Angebot in den sozialen Medien“, hieß es beim Sender. So ist auch die Benutzung des „Gender-Gap“ nicht vom Tisch.